Pres­se­mit­tei­lung vom 20.12.2018

ÖVIH begrüßt neue EU-Empfehlungen zum Thema Impfen

Wichtige Initiative durch BM Hartinger-Klein beim Gipfel der Gesundheitsminister auf den Weg gebracht

Wien, 20. Dezem­ber 2018 – Beim EU-Gip­fel der Gesund­heits­mi­nis­ter am 7. Dezem­ber unter öster­rei­chi­scher Prä­si­dent­schaft wur­den wich­ti­ge und not­wen­di­ge Emp­feh­lun­gen ver­ab­schie­det, die wesent­lich dazu bei­tra­gen wer­den, impf­prä­ven­ta­ble Erkran­kun­gen in den EU-Staa­ten zurück­zu­drän­gen. Der Öster­rei­chi­sche Ver­band der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) ist erfreut über die Initia­ti­ve unter der Ägi­de von BM Har­tin­ger-Klein, die dazu geführt hat, dass nun kon­kre­te Maß­nah­men auf dem Tisch lie­gen, mit denen Her­aus­for­de­run­gen wie Impf­mü­dig­keit und nied­ri­ge Durch­imp­fungs­ra­ten wirk­sam bekämpft sowie Maß­nah­men gesetzt wer­den kön­nen, um Lie­fer­eng­päs­se zu redu­zie­ren. Die Umset­zung der Emp­feh­lun­gen erfor­dert eine ver­stärk­te Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Stake­hol­dern, im Beson­de­ren zwi­schen natio­na­len Gesund­heits­be­hör­den und der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on. Sowohl die euro­pa­wei­te Dach­or­ga­ni­sa­ti­on Vac­ci­nes Euro­pe als auch der ÖVIH sind bereit, mit allen Betei­lig­ten zusam­men­zu­ar­bei­ten, um spe­zi­ell jenen Teil der Emp­feh­lun­gen vor­an­zu­trei­ben, bei denen die Indus­trie einen wich­ti­gen Bei­trag leis­ten kann. Das betrifft unter ande­rem die The­men For­schung und Ent­wick­lung sowie nach­hal­ti­ge Ver­sor­gung mit Impf­stof­fen.

Durch­imp­fungs­ra­ten beim Gesund­heits­per­so­nal erhö­hen
Die vom EU-Rat ange­nom­me­nen Maß­nah­men gegen die Impf­mü­dig­keit ent­hal­ten unter ande­rem mehr Enga­ge­ment und eine bes­se­re Schu­lung aller Per­so­nen, die im Gesund­heits­be­reich tätig sind. „Gera­de für Öster­reich, wo die Durch­imp­fungs­ra­ten gegen eini­ge impf­prä­ven­ta­blen Erkran­kun­gen wie zB Influ­en­za beim Gesund­heits­per­so­nal nach wie vor nied­rig sind, sind das ganz wich­ti­ge Ansatz­punk­te“, erklärt Mag.a Renée Gal­lo-Dani­el, Prä­si­den­tin des ÖVIH. „Wenn Ärz­te, Pfle­ge­per­so­nal und Apo­the­ker eine posi­ti­ve Ein­stel­lung zum Imp­fen haben, dann las­sen sie sich nicht nur selbst häu­fi­ger imp­fen, son­dern spre­chen auch häu­fi­ger Impf­emp­feh­lun­gen gegen­über den Pati­en­ten aus.“

Elek­tro­ni­scher Impf­pass in Öster­reich und der EU
Ein ande­rer wich­ti­ger Vor­schlag ist die Ein­füh­rung eines EU-wei­ten Infor­ma­ti­ons­sys­tems über Imp­fun­gen*, das durch die ECDC** koor­di­niert wer­den soll. Eben­falls emp­foh­len wur­de eine EU- wei­ter digi­ta­ler Impf­pass, um den Impf­sta­tus von EU-Bür­gern auch über natio­na­le Gren­zen hin­weg über­bli­cken zu kön­nen. „In Öster­reich wird bereits 2020 in eini­gen Regio­nen der Elek­tro­ni­sche Impf­pass als Pilot­pro­jekt bei Kin­dern unter sechs Jah­ren ein­ge­führt. Damit wird erst­mals eine flä­chen­de­cken­de vali­de Daten­er­he­bung zum Impf­sta­tus in die­ser Alters­grup­pe mög­lich“, erläu­tert Mag. Bern­hard Pra­ger, Gene­ral­se­kre­tär des ÖVIH. „Aller­dings kann dies nur ein ers­ter Schritt sein, denn wir brau­chen unbe­dingt eine lücken­lo­se Impf­do­ku­men­ta­ti­on über alle emp­foh­le­nen Imp­fun­gen in allen Alters­grup­pen, die dann auch in eine EU-wei­te Impf­kar­te über­nom­men wer­den kann.“

Früh­zei­ti­ger Dia­log ent­schei­dend
„Ganz wich­tig ist der mög­lichst früh­zei­ti­ge Dia­log mit For­schern, Ent­wick­lern, natio­na­len poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern, Regu­la­to­ren und öffent­li­chen Insti­tu­tio­nen“, ergänzt Mag.a Sig­rid Has­lin­ger, Vize­prä­si­den­tin des ÖVIH. Nur dadurch kön­ne dafür gesorgt wer­den, dass Lie­fer­eng­päs­se zukünf­tig deut­lich sel­te­ner vor­kom­men. Aktu­ell gebe es zu wenig Infor­ma­tio­nen über den tat­säch­li­chen Impf­stoff­be­darf, unfle­xi­ble Beschaf­fungs­me­cha­nis­men, lan­ge Vor­lauf­zei­ten bei der Impf­stoff­pro­duk­ti­on, exten­si­ve Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren beim Aus­bau von Pro­duk­ti­ons­stät­ten, ein (zu) hohes Maß an regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen, mehr­fa­che Tests und Char­gen­frei­ga­ben und unter­schied­li­che län­der­spe­zi­fi­sche Vor­ga­ben bei den Ver­pa­ckun­gen. „Nur ein stän­di­ger Dia­log mit den Ent­schei­dungs­trä­gern über den zukünf­ti­gen Impf­stoff­be­darf sowie über ver­bes­ser­te Beschaf­fungs­ver­fah­ren ermög­licht es, recht­zei­tig mit der not­wen­di­gen Impf­stoff­pro­duk­ti­on zu begin­nen. So kön­nen wir gemein­sam dafür sor­gen, dass die kurz- und lang­fris­ti­ge Impf­stoff­ver­sor­gung in Öster­reich und der gesam­ten EU gewähr­leis­tet ist“, so Has­lin­ger.

Die wich­tigs­te Rol­le der Impf­stoff­in­dus­trie ist wei­ter­hin, siche­re und effek­ti­ve Impf­stof­fe in höchs­ter Qua­li­tät zu ent­wi­ckeln und zu pro­du­zie­ren sowie Initia­ti­ven zu unter­stüt­zen, die eine fak­ten­ba­sier­te Infor­ma­ti­on über Impf­stof­fe und Imp­fun­gen gewähr­leis­ten. Der Öster­rei­chi­sche Ver­band der Impf­stoff­her­stel­ler wird gemein­sam mit Vac­ci­nes Euro­pe dar­an mit­wir­ken, die EU-Rats­emp­feh­lun­gen umzu­set­zen und so den best­mög­li­chen Schutz der Öster­rei­cher und EU-Bür­ger vor impf­prä­ven­ta­blen Erkran­kun­gen sicher­zu­stel­len.

Rück­fra­ge­hin­weis:
Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
Fine Facts Health Com­mu­ni­ca­ti­on
Mobil: +43 664 515 30 40
mueller-carstanjen@finefacts.at

Kon­takt ÖVIH:
Mag.a Renée Gal­lo-Dani­el
Prä­si­den­tin des Öster­rei­chi­schen Ver­ban­des der Impf­stoff­her­stel­ler
Mobil: +43 664 544 62 90
r.gallo-daniel@web.oevih.at
www.oevih.at

*European Vaccination Information Sharing System (EVIS)
**Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten