ÖVIH unterstützt europaweite Initiative für gerechtere Impfstoffverteilung

Impfstoff-assoziierte Industrie legt 5‑Punkte-Plan vor

Wien, 19. Mai 2021. Nach der extrem raschen Ent­wick­lung von COVID-19-Impf­stof­fen und bereits mehr als 1,5 Mil­li­ar­den ver­ab­reich­ter Dosen geht es nun dar­um, die Impf­stof­fe bes­ser glo­bal zu ver­tei­len. Nicht über­all wer­den die Bevöl­ke­rungs­grup­pen, die eine Imp­fung beson­ders drin­gend benö­ti­gen, gleich gut erreicht. Um dies zu ändern, müs­sen Her­stel­ler, Regie­run­gen und Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen ver­stärkt zusam­men­ar­bei­ten, um die welt­wei­te Impf­stoff­ver­tei­lung zu ver­bes­sern und die Pro­duk­ti­on zu maxi­mie­ren, ohne Qua­li­tät und Sicher­heit der Impf­stof­fe zu beein­träch­ti­gen. Die Ver­bän­de der for­schen­den Impf­stoff­her­stel­ler sowie die Bio­tech-Unter­neh­men in Euro­pa und UK legen nun zu die­sem Zweck einen 5‑Punk­te-Plan vor. Der Öster­rei­chi­sche Ver­band der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) steht voll hin­ter die­sem Plan und enga­giert sich schon jetzt für eine bes­se­re Ver­tei­lung der Impf­stof­fe.

Nach mehr als 200 kli­ni­schen Stu­di­en und fast 300 Part­ner­schaf­ten und Koope­ra­tio­nen zwi­schen ver­schie­de­nen Her­stel­lern ist die Pro­duk­ti­on welt­weit in nur weni­gen Mona­ten von null auf 2,2 Mil­li­ar­den COVID-19-Impf­stoff­do­sen bis Ende Mai gestie­gen. Bis Ende 2021 wer­den vor­aus­sicht­lich gan­ze 11 Mil­li­ar­den Dosen her­ge­stellt wer­den. Genug Dosen, um die erwach­se­ne Welt­be­völ­ke­rung zu imp­fen.

Um den Zugang zu die­sen Impf­stof­fen welt­weit zu ver­bes­sern, ver­pflich­tet sich die Indus­trie nun zu fol­gen­den Schrit­ten:

Maß­nah­men zur Ver­tei­lung der Impf­stoff­do­sen

Die Impf­stoff­her­stel­ler inten­si­vie­ren ihre Zusam­men­ar­beit mit Regie­run­gen, die über eine gro­ße Men­ge an COVID-19-Impf­stoff­do­sen ver­fü­gen, um einen Teil davon über COVAX oder ande­re eta­blier­te Mecha­nis­men ver­ant­wor­tungs­be­wusst und zeit­nah mit Län­dern mit nied­ri­gem und nied­ri­gem mitt­le­rem Ein­kom­men zu tei­len. Außer­dem ver­stär­ken sie ihre Anstren­gun­gen, um
ein­kom­mens­schwa­chen Län­dern durch COVAX oder ande­re eta­blier­te Mecha­nis­men zusätz­li­che nicht ver­trag­lich gebun­de­ne COVID-19-Impf­stoff­do­sen zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Wei­te­re Opti­mie­rung der Pro­duk­ti­on

Außer­dem unter­nimmt die Indus­trie alles, um den Out­put der COVID-19-Impf­stof­fe zu maxi­mie­ren, ohne die Sicher­heit und Qua­li­tät zu beein­träch­ti­gen. Dazu gehört auch die zusätz­li­che Koope­ra­ti­on mit Part­nern und die Zusam­men­ar­beit mit Regie­run­gen und Lie­fe­ran­ten von Roh­stof­fen. ÖVIH-Prä­si­den­tin Renée Gal­lo-Dani­el betont die Ein­zig­ar­tig­keit die­ses Vor­gangs: „Von Beginn an gab es bei Pro­duk­ti­on von COVID-19-Impf­stof­fen eine Zusam­men­ar­beit zwi­schen ver­schie­de­nen Her­stel­lern, die es auf die­sem Level noch nie gege­ben hat. Wir arbei­ten täg­lich dar­an, die­se Zusam­men­ar­beit noch wei­ter aus­zu­bau­en und dadurch noch mehr Impf­stoff zu pro­du­zie­ren.“

Han­dels­bar­rie­ren zu iden­ti­fi­zie­ren und hel­fen abzu­bau­en

Für die Impf­stoff­her­stel­lung ist es ent­schei­dend, Han­dels­hemm­nis­se für drin­gend not­wen­di­ge Roh­stof­fe zu iden­ti­fi­zie­ren. Die her­stel­len­de Indus­trie unter­stützt daher die Bemü­hun­gen der Coali­ti­on for Epi­de­mic Pre­pared­ness Inno­va­tions (CEPI) in die­sem Zusam­men­hang. Die­se iden­ti­fi­ziert nicht nur die Pro­blem­be­rei­che in der Roh­stoff­be­schaf­fung, son­dern erleich­tert auch die Suche nach Koope­ra­ti­ons­part­nern für den letz­ten Schritt in der Impf­stoff­pro­duk­ti­on (fill and finish) über eine neu ein­ge­rich­te­te Task Force.

Die Indus­trie for­dert die Regie­run­gen außer­dem nach­drück­lich auf, in Abstim­mung mit der Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on (WTO) alle Han­dels- und Regu­lie­rungs­hemm­nis­se für den Export von Roh­stof­fen, Her­stel­lungs­ma­te­ria­li­en und Impf­stof­fen zu besei­ti­gen. Zusätz­lich muss die Mobi­li­tät qua­li­fi­zier­ter Arbeits­kräf­te für die Her­stel­lung von COVID-19-Impf­stof­fen ermög­licht wer­den.

Ein­satz­be­reit­schaft der Län­der erhö­hen

Die Indus­trie ver­pflich­tet sich, mit Regie­run­gen, ins­be­son­de­re in Län­dern mit nied­ri­gem und mitt­le­rem Ein­kom­men, zusam­men­zu­ar­bei­ten, um sicher­zu­stel­len, dass gelie­fer­te Dosen inner­halb ihrer Halt­bar­keit ver­wen­det wer­den kön­nen. „Man­che Impf­stof­fe benö­ti­gen beson­de­re Küh­lung und müs­sen ab einem bestimm­ten Zeit­punkt inner­halb von Stun­den ver­impft wer­den. Das braucht eine beson­de­re Vor­be­rei­tung“, erläu­tert ÖVIH-Vize­prä­si­den­tin Sig­rid Has­lin­ger die Wich­tig­keit die­ser Zusam­men­ar­beit.

Zusätz­lich unter­stützt die Indus­trie dabei, die Risi­ken für die Her­stel­lung und den Ein­satz ande­rer Impf­stof­fe, die für die öffent­li­che Gesund­heit welt­weit von ent­schei­den­der Bedeu­tung sind, zu redu­zie­ren.

Inno­va­ti­on vor­an­trei­ben

Selbst­ver­ständ­lich arbei­tet die impf­stoff­her­stel­len­de Indus­trie auch wei­ter mit Hoch­druck dar­an, neue COVID-19-Impf­stof­fe her­zu­stel­len, inklu­si­ve sol­cher gegen besorg­nis­er­re­gen­de Vari­an­ten. In die­sem Zusam­men­hang for­dert sie die die Regie­run­gen nach­drück­lich auf, einen unge­hin­der­ten Zugang zu Krank­heits­er­re­gern (z. B. Pro­ben und Sequen­zie­run­gen) aller COVID-19-Vari­an­ten zu gewähr­leis­ten, um die Ent­wick­lung neu­er Impf­stof­fe und Behand­lun­gen zu unter­stüt­zen.

Gal­lo-Dani­el: „Die Zusam­men­ar­beit der impf­stoff­her­stel­len­den Indus­trie mit Expert*innen und Poli­tik ist ent­schei­dend, um die Pan­de­mie zu einem Ende zu brin­gen. Das gilt auf natio­na­ler und auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne. Mit einem gemein­sa­men Ver­ständ­nis für die not­wen­di­gen Auf­ga­ben wer­den wir das auch schaf­fen.“

Rück­fra­ge­hin­weis:

Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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