Schutz erhöhen durch dritte COVID-Impfung

Dritte Impfung für alle möglich, die bis zum Juli ihre zweite Impfung erhalten haben

Wien, 30. Novem­ber 2021. Alle, die bis Ende Juli ihre zwei­te COVID-Imp­fung bekom­men haben, kön­nen sich ab sofort eine drit­te Imp­fung holen. Die­se ist in Öster­reich nun bereits ab vier Mona­ten nach der Zweit­imp­fung mög­lich und laut Emp­feh­lun­gen des Natio­na­len Impf­gre­mi­ums auch sinn­voll*. Dass die drit­te Imp­fung die Wirk­sam­keit der COVID-Imp­fun­gen deut­lich in die Höhe schnel­len lässt, haben inter­na­tio­na­le Daten bereits deut­lich bewie­sen. mRNA-Impf­stof­fe wur­den welt­weit bereits mil­li­ar­den­fach ver­impft und wei­sen auch bei der drit­ten Imp­fung eine gute Ver­träg­lich­keit auf. Damit nach der aktu­ell vier­ten Wel­le kei­ne fünf­te und sechs­te Wel­le kommt, braucht es aber nicht nur die Dritt­imp­fun­gen, son­dern vor allem vie­le wei­te­re Erst- und Zweit­imp­fun­gen. Imp­fen ist damit mehr denn je auch eine Fra­ge der Soli­da­ri­tät.

Star­ke Belas­tung

Die Inten­siv­sta­tio­nen sind stark aus­ge­las­tet und es ver­ster­ben täg­lich Men­schen in Öster­reich an COVID-19, das medi­zi­ni­sche Per­so­nal gelangt nach fast zwei Jah­ren Pan­de­mie an sei­ne Gren­zen. Daher braucht es aktu­ell einen Lock­down, um die vier­te Wel­le mit der beson­ders anste­cken­den Del­ta-Vari­an­te zu bre­chen. Wich­tig ist nun, dass sich alle an die nicht-phar­ma­ko­lo­gi­schen Inter­ven­tio­nen wie Kon­takt­ver­mei­dung, FFP2-Mas­ken und regel­mä­ßi­ges Tes­ten hal­ten. Ein zusätz­li­cher, ganz wich­ti­ger Fak­tor ist nun erst­ma­lig die drit­te Imp­fung. „Inter­na­tio­na­le Daten, beson­ders aus Isra­el, Eng­land und den USA haben gezeigt, dass die Schutz­wir­kung gegen die Del­ta-Vari­an­te nach etwa vier bis fünf Mona­ten abnimmt“, erklärt Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Maria Paul­ke-Kori­nek, PhD, DTM, Lei­te­rin der Abtei­lung für Impf­we­sen im Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um.

Drit­te Imp­fung nach vier bis sechs Mona­ten erfor­der­lich

Als Kon­se­quenz emp­fiehlt das Natio­na­le Impf­gre­mi­um nun eine drit­te Imp­fung für immun­kom­pe­ten­te Per­so­nen ab 18 Jah­ren, wenn die zwei­te Imp­fung ent­spre­chend lang zurück liegt. Die drit­te Imp­fung jetzt holen soll­te sich, wer

  • Die zwei­te Imp­fung mit mRNA-Impf­stof­fen vor Ende Mai erhal­ten hat. Wer sie vor Ende Juli erhal­ten hat, KANN sich die drit­te Imp­fung auf eige­nen Wunsch bereits holen
  • Die zwei­te Imp­fung mit dem Vek­torimpf­stoff von Astra­Ze­ne­ca vor Ende Juli bekom­men hat
  • Den Vek­torimpf­stoff von John­son & John­son vor Ende Okto­ber bekom­men hat

Alle Dritt­imp­fun­gen wer­den mit mRNA-Impf­stof­fen durch­ge­führt. „Bei­de mRNA-Impf­stof­fe sind aus­ge­zeich­net wirk­sa­me und gut ver­träg­li­che Impf­stof­fe“, betont Paul­ke-Kori­nek. Alle bis­he­ri­gen Stu­di­en hät­ten gezeigt, dass mRNA-Impf­stof­fe die Impf­stof­fe der Wahl für die drit­te Imp­fung sei­en und die bes­te Wirk­sam­keit zeig­ten, auch gegen die der­zeit haupt­säch­lich zir­ku­lie­ren­de Del­ta-Vari­an­te.

Star­ker Wirk­sam­keits­schub nach kur­zer Zeit

Die drit­te Imp­fung kann sogar in der der­zei­ti­gen Hoch­in­zi­denz­si­tua­ti­on hilf­reich sein, da sie den zusätz­li­chen Schutz inner­halb von sie­ben bis zehn Tagen auf­baut. Wie deut­lich die­ser zusätz­li­che Schutz aus­fällt, zei­gen aktu­el­le Stu­di­en. Im Ver­gleich zu Per­so­nen, die zwei Imp­fun­gen vor min­des­tens fünf Mona­ten erhal­ten haben, ver­hin­dert eine drit­te Imp­fung das Risi­ko für einen Kran­ken­haus­auf­ent­halt noch ein­mal um 93 %, für einen schwe­ren Ver­lauf um 92 % und für das Risi­ko an COVID-19 zu ster­ben um 81 %. „Die Dritt­imp­fung kann also auch in der aktu­el­len Hoch­in­zi­denz­pha­se dazu bei­tra­gen, dass Men­schen sel­te­ner schwer erkran­ken und weni­ger häu­fig ins Spi­tal müs­sen“, erläu­tert Paul­ke-Kori­nek. „Auch die Wahr­schein­lich­keit einer Virus­wei­ter­ga­be dürf­te nach der drit­ten Imp­fung gerin­ger sein.“

Nicht auf Impf­pflicht war­ten

Wer noch nicht gegen COVID-19 geimpft ist, kann dies jetzt an vie­len Orten des Lan­des – teil­wei­se ohne Anmel­dung – ganz ein­fach tun. Wer sich jetzt imp­fen lässt, trägt dazu bei, eine wei­te­re Wel­le zu ver­hin­dern. Mitt­ler­wei­le sind die COVID-19-Schutz­imp­fun­gen bes­ser unter­sucht als das jemals bei ande­ren Impf­stof­fen der Fall war. Welt­weit wird bald die 8‑Mil­li­ar­den-Mar­ke bei den ver­impf­ten Dosen über­schrit­ten wer­den. „Es gibt kei­nen Grund auf die Impf­pflicht zu war­ten. Sinn­vol­ler ist es, jetzt den eige­nen Schutz auf­zu­bau­en und damit auch ande­re zu schüt­zen. Es ist schon jetzt genü­gend Impf­stoff für alle Erst‑, Zweit- und Dritt­imp­fun­gen vor­han­den“, betont Paul­ke-Kori­nek. Ide­al sei es, auch die Influ­en­za-Imp­fung gleich „mit­zu­neh­men“, da bei­de Imp­fun­gen gleich­zei­tig ver­ab­reicht wer­den kön­nen und man sich und die Gesell­schaft damit dop­pelt schüt­zen kön­ne.

Pas­send dazu lau­tet das Mot­to des ÖVIH: „Imp­fen heißt Ver­ant­wor­tung tra­gen – für den Ein­zel­nen und die Gesell­schaft“. Aktu­ell gehört auch der Schutz der Lun­ge nicht nur vor COVID-19, son­dern auch zB vor Influ­en­za, Keuch­hus­ten und Pneu­mo­kok­ken dazu. Par­al­lel­in­fek­tio­nen soll­ten unbe­dingt ver­mie­den wer­den! Alle Imp­fun­gen kön­nen ent­spre­chend der Emp­feh­lun­gen des natio­na­len Impf­gre­mi­ums auch gleich­zei­tig mit COVID-19 ver­ab­reicht wer­den.

Der ÖVIH und COVID-19

Der Öster­rei­chi­sche Ver­band der Impf­stoff­her­stel­ler (ÖVIH) ist eine Platt­form der in Öster­reich täti­gen Unter­neh­men, die Impf­stof­fe für alle Alters­grup­pen her­stel­len und ver­trei­ben. Der Ver­band hat sich bereits seit Aus­bruch der COVID-19-Kri­se der Pan­de­mie­be­kämp­fung ver­schrie­ben. Die Imp­fung gegen COVID-19 gilt als eine der wesent­lichs­ten Maß­nah­men in die­sem Zusam­men­hang. Mitt­ler­wei­le sind vier COVID-19-Impf­stof­fe von der Euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­be­hör­de (EMA) zuge­las­sen und damit als sicher, effek­tiv und gut ver­träg­lich befun­den wor­den: Zwei mRNA-Impf­stof­fe von BioNTech/Pfizer bezie­hungs­wei­se Moder­na und zwei Vek­torimpf­stof­fe von Astra­Ze­ne­ca und Jans­sen (John­son & John­son).

*Per­so­nen, die mit COVID-19-Vac­ci­ne Jans­sen ein­ma­lig geimpft wur­den, sol­len eine wei­te­re Imp­fung im Min­dest­ab­stand von 28 Tagen erhal­ten (off-label).

Refe­ren­zen:

BMSGPK, COVID-19-Imp­fun­gen: Anwen­dungs­emp­feh­lun­gen des Natio­na­len Impf­gre­mi­ums, Ver­si­on 6.1, 22.11.2021

https://www.derstandard.at/story/2000131225762/krammer-nehmen-sie-was-sie-kriegen-koennen-solange-es-ein

Bar­da N., et al, Effec­ti­ve­ness of a third dose of the BNT162b2 mRNA COVID-19 vac­ci­ne for pre­ven­ting seve­re out­co­mes in Isra­el: an obser­va­tio­nal stu­dy, The Lan­cet, Published Online Octo­ber 29, 2021

Rück­fra­ge­hin­weis:

Mag.a Uta Mül­ler-Car­stan­jen
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