Wenig beachtet, aber gefährlich: die Pneumokokken – jetzt impfen lassen!
Ausdrückliche Impfempfehlung für Personen ab 60 und Risikogruppen
Die Jahreszeit des Hustens und Niesens ist angebrochen. Wenn es denn bei Husten und Niesen bleibt. Oft gesellen sich nämlich noch andere Symptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit dazu, in manchen Fällen sogar eine Lungenentzündung. Letztere wird häufig von Bakterien verursacht, meist sind es die Pneumokokken. Glücklicherweise kann man sich davor mittlerweile durch eine Impfung schützen. Personen über 60 oder mit chronischen Erkrankungen sollten dies auf jeden Fall tun. Denn eine Lungenentzündung ist eine schwere Erkrankung, die noch schwerwiegendere Folgen haben kann. Aktuell läuft in Österreichs Apotheken eine Pneumokokken-Impfaktion, die von manchen Krankenkassen und vom Bundesland Salzburg auch finanziell unterstützt wird.
Leicht übertragbar und potenziell gefährlich
Pneumokokken sind Bakterien, die den Nasen-Rachen-Raum besiedeln und durch Husten oder Niesen (Tröpfcheninfektion) übertragen werden. Sie kommen zu allen Jahreszeiten vor, vermehrt im Herbst und Winter. Dass sie kein kleines Problem sind, zeigen Schätzungen der WHO, die von etwa 1,6 Millionen Todesfällen durch Pneumokokken-Infektionen pro Jahr ausgeht.
Seniorinnen und Senioren stecken sich oft durch Kontakt mit Personen, die Kindern haben, an. Häufigste Form der Erkrankung bei ihnen ist eine Lungenentzündung, die neben den typischen Symptomen Husten und Fieber auch Atemprobleme und Brustschmerzen mit sich bringen kann. Gerade bei älteren Menschen kann es aber auch zu Verwirrtheit oder verminderter Aufmerksamkeit kommen. Bei Personen höheren Alters möglich und vor allem gefährlich sind Komplikationen wie Infektionen der Lunge und Brusthöhle, Entzündungen der Herzschleimhaut, verstopfte Atemwege, ein Lungenkollaps oder Eiter in der Lunge. Eine:r von 20 Betroffenen stirbt sogar an einer Pneumokokken-Pneumonie.
Vermeidbare Auswirkungen
Wer die oben Symptome wie Atemprobleme oder Brustschmerzen auch nur im Anfangsstadium hat, sollte auf jeden Fall zur Hausärztin oder zum Hausarzt gehen, da Pneumokokken-Infektionen grundsätzlich mit Antibiotika behandelbar sind.1 Viel besser ist es allerdings, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, auch um mögliche schwere Langzeitfolgen zu vermeiden. Vorbeugende Pneumokokken-Impfungen sind seit vielen Jahren verfügbar, erst vor etwa einem Jahr wurden weiter verbesserte Impfstoffe zugelassen.
Im Österreichischen Impfplan wird die Pneumokokken-Impfung gesunden Erwachsenen ab dem 60. Lebensjahr, Erwachsenen ab dem 50. Lebensjahr mit erhöhtem Risiko für schwere Pneumokokken-Erkrankungen wie Rauchen, Alkoholmissbrauch, Bluthochdruck, Atherosklerose oder Bronchitis sowie altersunabhängig allen Personen mit hohem Risiko empfohlen. In die letzte Gruppe fallen zum Beispiel Menschen, die von schweren chronischen Krankheiten betroffen sind.
Awarenesskampagne „Pneumokokken stoppen“
Aufklärung rund um das Thema Impfen ist essenziell, das gilt auch und ganz besonders für die Pneumokokken-Impfung, die in der Kommunikation rund um COVID-19 und Influenza immer wieder in den Hintergrund gedrängt wird“, stellt Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH) fest. „Aus diesem Grund haben wir die Kampagne „Pneumokokken stoppen“ ins Leben gerufen.“ Auf der Website https://pneumokokken-stoppen.at/ können Interessierte die wichtigsten Informationen rund um Impfung und die durch Pneumokokken verursachten Erkrankungen nachlesen. „Besonders praktisch ist der Schnelltest, mit dem Betroffene mithilfe von nur wenigen Klicks eine erste Einschätzung darüber bekommen, wie gefährlich die Pneumokokken für sie sind“, erläutert die ÖVIH-Präsidentin.
Jetzt impfen lassen
„Wer noch keine Impfung hat, aber zu den Personengruppen gehört, für die die Pneumokokken-Impfung empfohlen ist, für den ist jetzt der richtige Impfzeitpunkt“, so ÖVIH-Vizepräsidentin Mag. Sigrid Haslinger. Die Impfung schützt nicht nur vor bakteriellen Lungenentzündungen, sondern auch vor den ganz besonders gefährlichen invasiven Pneumokokken-Erkrankungen, bei denen die Bakterien ins Körpergewebe beziehungsweise ins Blut eindringen und potenziell tödlich sein können.
Aktuell läuft eine Pneumokokken-Impfaktion in den österreichischen Apotheken. Zuschüsse gibt es unter anderem von den Versicherungen SVS, BVAEB oder KFA sowie vom Bundesland Salzburg.
Referenzen:
Rückfragehinweis:
Mag.a Uta Müller-Carstanjen
FINE FACTS Health Communication
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