Was Impfungen für unsere Gesundheit leisten

Eine Infektionskrankheit – die Pocken – wurde durch Impfungen bereits ausgerottet1. Kinderlähmung ist in Europa und in vielen Ländern weltweit unter Kontrolle2. Mehrere weitere könnten und sollten noch eliminiert werden. Außerdem werden Millionen Todesfälle und Behinderungen jedes Jahr durch Impfungen vermieden3. Selbst in einem verhältnismäßig kleinen Land wie Österreich kann man das ganz klar nachweisen.

Weniger Erkrankungsfälle, mehr gesündere Lebensjahre und Erhalt der Produktivität

Doch neben diesen Erfolgen gibt es auch Herausforderungen, sowohl auf internationaler, auf EU- als auch auf österreichischer Ebene. Ein wesentlicher Punkt, der für den Erfolg von Impfprogrammen essentiell ist, ist das Vertrauen der Menschen in Impfungen. Dieses ist wichtig, wenn es um das Erreichen hoher Durchimpfungsraten geht. Einerseits um möglichst vielen Menschen den Individualschutz zu geben, aber auch für das Erreichen eines Gemeinschaftsschutzes. Beides ist unabdingbar, um impfpräventable Erkrankungen in den Griff zu bekommen, Erkrankungsfälle zu reduzieren und auch langfristig die Ausrottung von bestimmten Krankheiten zu ermöglichen. Um Impfprogramme erfolgreich umzusetzen ist es wesentlich, die Zusammenarbeit von herstellenden Unternehmen, Behörden und Gesundheitspolitik auf allen Ebenen (national, EU-weit und weltweit), sicherzustellen. Nur dadurch können Impfstoffe in ausreichender Menge, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit zur Verfügung gestellt werden.

Impferfolge in Österreich
  • Was mit Impfungen erreichbar ist, zeigt sich auch in Österreich. So waren Rotaviren vor Einführung der Impfung die häufigsten Erreger von Brechdurchfall bei Säuglingen und Kleinkindern in Österreich. Bevor ein Impfstoff zur Verfügung stand, wurden jährlich 2.900 bis 4.400 Kinder mit einer Rotavireninfektion stationär behandelt1.
  • Ein anderes Beispiel aus Österreich für den positiven Effekt von Impfungen ist die bekannte FSME-Impfung. Vor Beginn der großen Impfaktionen war FSME in Österreich die häufigste virale Infektionskrankheit mit Entzündung des Gehirns. Pro Jahr wurden damals 300 bis 700 hospitalisierungspflichtige Krankheitsfälle registriert4.

Vertrauen als Voraussetzung für den Impferfolg

„Eine Voraussetzung für den Erfolg von Impfprogrammen ist das Vertrauen in Impfungen“, erläutert Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Ein anderer wichtiger Erfolgsfaktor sei der einfache beziehungsweise niederschwellige Zugang zu den Impfungen. Laut WHO5 könnte man zum Beispiel die Masern ausrotten und auch Masernausbrüche verhindern, wenn mehr Menschen Vertrauen in und Zugang zur Masernimpfung hätten.

„Ebenso wichtig wie Vertrauen und Zugang ist, dass globale und lokale Entscheidungsträger (Behörden, Gesundheitspolitik, etc.) Impfziele definieren und Strategien sowie Maßnahmen zur Erhöhung der Durchimpfungsraten setzen. Erst wenn genügend Menschen geimpft sind, kann dies auch zu einer Verbesserung der weltweiten Gesundheit führen“, stellt Gallo-Daniel klar.

1 https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/impfungen/ueberblick/pocken-variola.html#:~:text=Dank%20fl%C3%A4chendeckender%20Pockenimpfung%20gelten%20Pocken,eine%20Impfempfehlung%20f%C3%BCr%20die%20Pockenimpfung., zuletzt abgerufen am 11.04.2024.
2 Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) (Hg.); Impfplan Österreich 2023/2024, Version 1.0 vom 05.09.2023, S. 100
3 https://www.who.int/health-topics/vaccines-and-immunization#tab=tab_1, zuletzt abgerufen am 11.04.2024.
4 Österreichischer Impfplan 2022
5 Measles and rubella strategic framework 2021–2030. Geneva: World Health Organization; 2020. Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO.

Factsheet zur
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