Großes Einsparungspotenzial durch Influenza-Impfung

Wie diese Budget-Impact-Analyse zeigt, ist die Influenza-Impfung nicht nur medizinisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll.

Durch die jährliche Influenza-Impfung können Tausende Erkrankungsfälle verhindert sowie in einem Zeitraum von fünf Jahren können laut Budget-Impact-Analyse dreistellige Millionenbeträge für die Gesellschaft und das österreichische Gesundheitswesen eingespart werden.

Bei gesteigerten Durchimpfungsraten wären auch die Einsparungsmöglichkeiten deutlich größer. Dafür wäre allerdings ein wesentlich ambitioniertes Impfprogramm von der öffentlichen Hand und ein sehr starkes Engagement von allen Partnern im österreichischen Gesundheitssystem notwendig.

Influenza-Infektionen können viele Auswirkungen haben

Budget-Impact-Analysen beinhalten verschiedenste Parameter zu direkten und indirekten Kosten. Schon anhand der Vielzahl dieser Parameter erkennt man die enormen Auswirkungen von Influenza-Infektionen und -Erkrankungen auf den Gesundheitsbereich und die Gesellschaft ¬– vom menschlichen Leid ganz zu schweigen. Zu den berücksichtigten direkten Kosten in der Analyse gehören stationär und ambulant behandelte Influenza-Erkrankungen, zusätzliche Kosten für die Behandlung von medizinischen Komplikationen wie z.B. Bronchitis, Lungenentzündung oder Mittelohrentzündung sowie indirekte Kosten, die der Gesellschaft aufgrund von Krankenständen entstehen. Das Modell beurteilt den Effekt der Influenza-Impfung hinsichtlich der eingesparten Kosten im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft.

Vier von zehn Personen sind Risikopatient:innen

Gegenwärtig wird die Influenza-Impfung all jenen empfohlen, die sich gegen Influenza schützen möchten. Ganz besonders gilt diese Empfehlung im österreichischen Impfplan für Risikopatient:innen. „Mehr als 45 Prozent der österreichischen Bevölkerung gelten laut Berechnungen des Instituts für Pharmaökonomische Forschung (IPF) als „at risk““, erläutert Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des ÖVIH.

Deutlich weniger Erkrankungsfälle bei „hoher“ Durchimpfungsrate

Das aktuelle Budget-Impact-Modell zu Influenza geht von – im internationalen Vergleich niedrigen – Durchimpfungsraten von 17 bis 22 Prozent in den Jahren bis 2027 aus. Es zeigt, dass sich allein die Anzahl der verhinderbaren Influenza-Fälle innerhalb des Beobachtungszeitraum von fünf Jahren (2023–2027) bei der angenommenen Durchimpfungsrate des Modells sehen lassen kann: Immerhin handelt es sich um knapp 755.000 Fälle in fünf Influenza-Saisonen. Gleichzeitig könnten auch mehr als 83.000 Influenza-Komplikationen und fast 2.600 Todesfälle verhindert werden.

Massive Einsparungen auch aus gesellschaftlicher Perspektive möglich

Durch die verhinderten Erkrankungsfälle können auch Arbeitsausfälle und Krankenstandstage deutlich reduziert werden. Außerdem könnten wesentlich mehr Menschen gesund ihrer Arbeit nachgehen – eine große Erleichterung für die Volkswirtschaft. Die errechneten Arbeitsausfälle belaufen sich auf mehr als 140.000 in fünf Jahren. Noch eindrucksvoller ist das Ergebnis der eingesparten Krankheitsausfallstage. Im Betrachtungszeitraum von fünf Jahren könnten nämlich insgesamt 1,7 Millionen Krankheitsausfallstage abgewendet werden. Aber auch die direkten finanziellen Einsparungen durch den Einsatz der Influenza-Impfung sind hoch und betragen bis 2027 insgesamt knapp 535 Millionen Euro, während sich die indirekten auf etwa 470 Millionen Euro belaufen.

Zusammengefasst bedeutet das: Im aktuellen Modell entlastet ein in die Influenza-Impfung investierter Euro die Gesellschaft mit 9,08 Euro und das Gesundheitswesen zusätzlich mit 2,60 Euro.

BIA
Influenza

ansehen