Impfen erspart Kosten und verhindert Spitalsaufenthalte sowie Arbeitsausfälle
„Zu den respiratorischen Erkrankungen gehören nicht nur COVID-19, Influenza oder eine herkömmliche Erkältung“, erläutert Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des ÖVIH.
„Bakterielle Lungenentzündungen, oft ausgelöst durch Pneumokokken, gehören ebenfalls dazu. Auch diese Erkrankung und ihre Auswirkungen muss man genau beobachten und entsprechende Maßnahmen dagegen ergreifen.“ Ohne Impfung wären jährlich knapp 30.000 Personen von Pneumokokken-Infektionen betroffen.1
Die modernen und verfügbaren Impfstoffe decken fast zwei Drittel der vorkommenden Pneumokokken-Serotypen ab, viele Erkrankungen und auch damit verbundene Todesfälle könnten also verhindert werden. „Leider wird die Impfung nach wie vor nicht ausreichend angenommen“, berichtet Mag.a Sigrid Haslinger, Vizepräsidentin des ÖVIH.
„Die Durchimpfungsrate bei den über 60-Jährigen, als eine der besonders betroffenen Gruppen, beträgt noch nicht einmal 20 Prozent. Entsprechend hoch ist leider auch die Anzahl der Erkrankten.“2
Impfvorteile auch bei Personen mit Grunderkrankungen bzw. Risikogruppen
Wie viel die Impfung neben der Verhinderung einer erheblichen Krankheitslast auch finanziell bringt, zeigen folgende Zahlen: Bei Patient:innen mit sehr schwerer COPD (GOLD III+) entlastet ein privat in die Pneumokokken-Impfung investierter Euro die Gesellschaft mit 5,62 Euro und das Gesundheitswesen mit 5,34 Euro. Bei einer Durchimpfungsrate von 50 Prozent würden diese Zahlen auf 8,08 Euro beziehungsweise 7,62 Euro steigen.
Menschen mit Diabetes und Herzkreislauferkrankungen – immerhin etwa eine halbe Million Menschen in jeder Erkrankungsgruppe in Österreich3 – gehören ebenfalls zu den Personengruppen, die besonders als Risikogruppen für potentielle Pneumokokken-Infektionen gelten.
1 Quelle 1: Wenisch et al. 2013, Quelle 2: LKF Daten on file, Quelle 3: Schnoor et al. 2007
2 Integral Erhebung 2022
3 Diabetes Quelle: https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Nicht-uebertragbare-Krankheiten/Diabetes.html, zuletzt abgerufen am 15.04.2024.
Herz-Kreislauf Erkrankungen Quelle: Griebler, Robert; Anzenberger, Judith; Eisenmann, Alexander (2014): Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich: Angina Pectoris, Myokardinfarkt, ischämischer Schlaganfall, periphere arterielle Verschlusskrankheit. Epidemiologie und Prävention. Wien: Bundesministerium für Gesundheit